Unsere Mompreneur: In Alices Wunderland…

Mit Stolz können wir behaupten, dass diese Rubrik von unseren Leserinnen mitbestimmt wird! Vor ein Paar Wochen hat Alice, Grafikdesignerin und gebürtige Genueserin, mit uns Kontakt aufgenommen. Sie ist in Mailand aufgewachsen und seit 10 Jahren mit ihrer Familie in Bologna ansässig. Sie war lange Zeit hauptberuflich in der Werbung und im Verlagswesen tätig, hat sich jetzt aber einen Herzenswunscch erfüllt und verkauft inzwischen ihre eigenen Kreationen auf Amazon! Die Kreativität dieser Mompreneur scheint keine Grenzen zu kennen, aber macht Euch am Besten selbst ein Bild!

Wie hat sich die Entscheidung zur Familie auf Dein Leben und Deine Arbeitssituation ausgewirkt?

Nach der Geburt meiner ersten Tochter hat beruflich weiterhin alles geklappt: als frischgebackene Mutter war ich weiterhin berufstätig, musste meine Tochter aber bereits sehr früh in die Krippe geben, da in unserem Fall die Großeltern nicht vor Ort wohnen. Mit der Geburt meines zweiten Sohnes wurde alles anders! Ich arbeitete zu jenem Zeitpunkt als freiberufliche Grafikdesignerin für einen Verlag, aber das Arbeitsverhältnis brach gegen meinen Willen ab, mit der Begründung, dass Arbeit und Familie nicht miteinander vereinbar wären! Von heute auf morgen „entlassen“, musste ich die neue Arbeitslosigkeit erst mal verdauen. Nach einer anfänglichen Phase der Demotivation, konnte ich dann Gott sei Dank meinen alten Mailänder Kontakte auffrischen und arbeite jetzt von zu Hause auf Projektbasis. Gleichzeitig habe ich nie meine Steckenpferde, die Malerei, das Häkeln und verschiedene kreative Strickarbeiten, aufgegeben: ich liebe meine Kreationen und bin davon überzeugt, dass sich Familie und Beruf sehr gut miteinander vertragen können!

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Wie ist Dir die Idee zu Deiner aktuellen Arbeit gekommen?

Eigentlich waren es meine Hobbys, die sich von alleine langsam zu einem Gelderwerb gemausert haben. Anfangs verkaufte ich meine Kreationen noch an Freunde und Bekannte. Alles hat mit Mund-zu-Mund-Propaganda und einem Stand auf den hiesigen Kunsthandwerkmärkten angefangen. Bis ich dann meine eigene Webseite eingerichtet habe, um meine Arbeiten ins WWW zu stellen. Da die Nachfrage ständig anstieg, habe ich also angefangen auch on-line zu verkaufen, und benutze die Social Networks um meine Arbeiten zu bewerben. Mein Mann unterstützt mich in dieser Phase, wo er kann, und für den Anfang bin ich sehr zufrieden!“

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Hast Du zur Unternehmensgründung staatliche Fördergelder erhalten?

Fördergelder sind hier in Italien sehr schwer zu erhalten, also habe ich nach anderen Wegen gesucht, um mein Projekt ohne große Investitionen auf den Weg zu bringen, wie der Verkauf Online. Ich habe zwar immer von meinem eigenen kleinen Laden mit Werkstatt geträumt! Am Ende habe ich mich aber aufgrund der hohen Mietkosten und Abgaben, sowie der desillusionierenden Erfahrungen von Bekannten, die kaum verkauften, anders entschieden. Und da im Internet inzwischen mehr gekauft wird als in den Showrooms, habe auch ich jetzt den Sprung ins Internet gemacht!“

Wie wirkt sich Dein Mutter-Dasein auf Deine Arbeit aus?

Meine Kinder sind die ersten, die meine Arbeiten und die farblichen Entwürfe beurteilen dürfen! Ihre Kritik, ihr Lob und ihre Entscheidungen fließen in meine Arbeiten mit ein! Ab und zu müssen sie dafür auch schon mal (meist laut protestierend) als „Versuchskaninchen“ herhalten, wenn es um die Anprobe meiner Strickarbeiten geht! :o) Ihr Enthusiasmus und ihre Liebe zu meinen Kreationen treiben mich in meiner Arbeit ständig voran.“

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Was sind für Dich die Vor- und Nacheile des eigenen Unternehmens?

Der wirkliche Vorteil, den ich zu schätzen gelernt habe, ist die Zeit, die ich jetzt in meine Familie investieren kann. Mit meinen Kindern zu spielen, mehr Zeit mit meinem Mann zu verbringen und mich abends in Ruhe um das Essen zu kümmern, sind Dinge die unbezahlbar sind. Ich habe lange gebraucht, um mich an die neue häusliche Umgebung zu gewöhnen. In zwanzig Jahren Vollzeitarbeit, erst in Mailand und dann in Bologna, kam ich meist erst spät abends nach Hause. Nachts musste ich dann oft noch Tagesarbeiten zu Ende bringen! Diesen frenetischen Arbeitsrhythmus habe ich dann bereits mit der Ankunft meiner ersten Tochter aufgegeben und mir neue Freiräume für meine Familie gesucht. Inzwischen macht mir aber der Gedanke einer Festanstellung, mit der damit verbundenen zeitlichen Abhängigkeit, fast noch mehr Angst. Die Herausforderung besteht jetzt darin, finanziell auf die eigenen Beine zu kommen, auch um mich an den häuslichen Ausgaben beteiligen zu können.

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Wie haben Dein Unternehmen und Euer Familienleben zueinander gefunden?

„In meinem Fall erlaubt mir meine neue „Berufung“, meine Passionen und meine Familie perfekt miteinander zu verbinden, ohne dass sie sich gegenseitig Zeit wegnähmen. Daraus auch eine finanziell einträchtige Arbeit zu machen, ist für mich die tägliche Herausforderung geworden: Aber Träume sind schließlich dafür da, in die Tat umgesetzt zu werden! :)“

Wir haben uns Hals über Kopf in Alices tolle Kreationen verliebt und sogleich die Gelegenheit zu einer spontanen Zusammenarbeit beim Schopf gepackt. Davon gibt es bald Neues auf Mama’s Bag 🙂

Wenn Ihr neugierig auf die wunderschönen, pfiffigen und ausgefallenen Arbeiten dieser Mama Power seid, dann besucht sie auf:

www.nelpaesedialice.com

www.amazon.it/handmade/NelPaesediAlice

Deine neue Familiensituation hat auch für Dich die berufliche Umorientierung und den Sprung in die Selbstständigkeit bedeutet?! Sei die nächste Mompreneur auf Mama’s Bag! Wir würden uns freuen, wenn Du auf unserem Blog über Deine Erfahrungen berichten möchtest! Kontaktiere uns hierzu gerne unter info@mamasbag.com

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